Es gibt zwei Ereignisse im Jahr, auf die Menschen in großen Teile des Planeten hintrainieren. Zum einen ist das die Sommersaison, das Wort „Bikinifigur“ ist aus unserem Sprachgebrauch einfach nicht wegzudenken. Das andere: Weihnachten. Umstritten ist, ob man sich vorausschauend die zwei bis drei Kilo in den Monaten zuvor abtrainiert, um für die hemmungslose Völlerei zum Fest der Liebe Platz zu schaffen, oder ob man das Zeug per Neujahrvorsatz hinterher wieder loszuwerden versucht. Fakt ist auf jeden Fall: Alle freuen sich auf Weihnachtsessen, und alle haben Seelennöte wegen der gesundheitlichen und figürlichen Nebenwirkungen.
Das ist irgendwie… blöd. Genuss sollte ohne Reue funktionieren, und dazu möchten wir an dieser Stelle einen Beitrag leisten. Denn gerade im Backwerk, das wir in der Adventszeit mit schlechtem Gewissen konsumieren, stecken neben, ja, Zucker und, okay, zugegeben, viel Butter auch äußerst heilsame Stoffe. Die klassischen Weihnachtsgewürze nämlich, Zimt, Kardamom, Vanille zum Beispiel.
Fangen wir mal von hinten an: Kardamom, gerne verwendet in Keksen und Glühwein, liefert reichlich Nährstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalium und Kalzium. In der Medizin wird Kardamom als Antiseptikum und Antioxidatium verwendet. Und warum? Weil Borneol, Cineol und Mycren drinstecken. Und die helfen sogar gegen Mundgeruch und Potenzstörungen.
Dann wäre da Vanille. Lecker in so ziemlich jeder Darreichungsform, oder? Aber eben auch ein echtes Wunderding. Denn die Vanilla planifolia – also die echte Vanille – soll, das suggerieren aktuelle Forschungsergebnisse, unsere DNA vor Mutationen am Erbgut schützen. Sie soll Killerzellen stärken und Krebszellen abtöten, man vermutet auch, dass sie oxidativen Prozessen im Hirn vorbeugt und somit Alzheimer aufhält. Wow. Da ist es beinahe schon nebensächlich, dass Vanille schon von den Mayas als Potenzmittel und Aphrodisiakum eingesetzt wurde. Aber eben nur beinahe.
Aber apropos Alzheimer: Auch Zimt ist offenbar eine Waffe gegen das Vergessen, er soll die Bildung der ungünstigen Ablagerungen im Gehirn blockieren und sogar abbauen helfen – das zumindest fanden Wissenschaftlern der University of California 2009 heraus. Noch spektakulärer allerdings: Zimt ist ein wissenschaftlich anerkanntes Mittel gegen Diabetes – zwei Kapseln mit je 500 Milligramm Zimt senken den Blutzuckerspiegel von Typ2-Diabetikern signifikant und dauerhaft. Und regulieren praktischerweise gleichzeitig die LDL-Blutcholesterinwerte sowie die Triglyceride – und zwar um 10 bis 24 Prozent (Cholesterin) und um 23 bis 30 Prozent (Triglyceride). Die Werte des guten HDL-Cholesterins hingegen wurden idealerweise nicht gesenkt.
Tja. Was machen wir jetzt daraus? Wir hätten da einen Vorschlag: Vanilleschnecken mit Zimt und Kardamom, dazu reichen wir einen exotischen Chai-Tee. Schmackhaft, seelenwärmend und zumindest in Teilen sehr gesund.
Mehr leckere Weihnachts-Rezepte findet ihr außerdem in der vicoach App. Hier habt ihr die Kalorien bereits beim Backen im Blick.