Gerade in Zeiten von Grippewelle, Viruserkrankung und Co. wünschen wir uns Sicherheit für unsere Gesundheit. Das beste Frühwarnsystem zu Deiner Gesundheit trägst Du eh in Dir – Dein Herz!
Hallo, wie geht’s dir? – Eine typische und freundliche Begrüßung. Diese kurze Frage, hinter der sicherlich auch in den meisten Fällen ein ehrliches Interesse an der anderen Person steckt, wird allerdings häufig falsch beantwortet. Zum einen, weil es einfach eine höfliche Floskel ist. Zum anderen, weil wir sie selbst manchmal gar nicht richtig beantworten können! WIE GEHT ES DIR? WIE FÜHLST DU DICH? BIST DU GESUND?
Auch wenn wir uns grundsätzlich gut fühlen, heißt das nicht automatisch, dass unser Körper gerade maximal leistungsfähig ist. Manchmal fehlt uns die Zeit und die Ruhe, um auf die Signale unseres Körpers zu hören. Manchmal erkennen wir sie nicht, und manchmal interpretieren wir sie für uns persönlich einfach falsch. Unser persönliches Empfinden hat nicht unbedingt etwas mit unserem wirklichen Gesundheitszustand zu tun hat.
Damit wir „gesund“ bleiben, arbeitet unser Körper tagtäglich gegen Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten an. Unser körpereigener Abwehrmechanismus, das Immunsystem, arbeitet auf Hochtouren für unsere Gesundheit gegen diese Gefahr. Wenn wir gut trainiert und fit sind kann unser Körper diese Arbeit so gut kompensieren, dass wir die tatsächliche Belastung im Alltag nicht wahrnehmen. Nur mal angenommen, Dein Körper vollbringt gerade im Geheimen Höchstleistung, da sich ein Virus eingeschlichen hat – sind noch Kapazitäten für eine intensive Trainingseinheit übrig?
Ja, nein, vielleicht? Ehrlich gesagt kann man das über bloßes „in sich hineinhören“ gar nicht pauschal beantworten. Natürlich ist es wichtig auf das eigene Körpergefühl zu achten. Diese Selbstwahrnehmung kann man auch trainieren. Aber der sicherste Weg ist immer noch, wenn man sich auf die Daten seines Körpers verlässt – der Körper den Trainingsplan schreibt.
Mit jedem Herzschlag versorgt dieses überlebensnotwendige Organ deinen Körper über das gepumpte Blut mit dem was er in großen Teilen benötigt. Ein gesundes Herz schlägt in der Regel 60-80 Mal pro Minute in Ruhe. Bei körperlicher Belastung nimmt die sogenannte Herzfrequenz zu. Mit einer Pulsuhr oder auch durch reines Ertasten kannst Du dies auch ganz einfach selbst erspüren.
Warum also ist es so wichtig auf dein Herz zu hören? Bei jedem Herzschlag entstehen elektrische Impulse, die man über ein Elektrokardiogramm aufzeichnen und danach untersuchen kann. Dies gibt uns Aufschluss über die Gesundheit des Herzens. Selbstverständlich wird dabei auch die Herzfrequenz abgelesen. Betrachtet man die Herzfrequenz und die Abstände jedes einzelnen Herzschlages zueinander detailliert, kann man aus der sogenannten Herzratenvariabilität die aktuelle Stressbelastung des Herzens ablesen.
Wir nennen diesen Wert Cardio-Stress-Index, kurz CSI. Der CSI gibt an, wie gut das Herz auf äußere und innere Einflüsse, die auf den Organismus einwirken, reagieren kann. Ein flexibler und variabler Herzschlag kann eben auch flexibel und ohne große Anstrengungen auf Stress reagieren.
Was beeinflusst den Cardio-Stress-Index?
Die Gründe für einen höheren CSI:
Hohe Stresswerte sind einer der Hauptfaktoren, die das Immunsystem schwächen. Sport, psychische Belastungen und alltägliches Leben – all dies sind zusätzliche Belastungen, die unser Körper aushalten muss. Ein gesunder Körper mit einem aktiven und leistungsfähigen Immunsystem ist häufig belastbarer als man denkt. Allerdings wird natürlich auch klar, dass eine hochintensive Sporteinheit, die eine hohe Stressbelastung für den Körper mit sich bringt, nicht die beste Wahl ist, wenn die Herzratenvariabilität gering ist. Das bedeutet zusammengefasst:
Dass die Herzratenvariabilität eng mit dem Immunsystem und der Belastung des Körpers einhergeht, zeigen auch etliche Studien. Häufig wurde untersucht, wie dies insbesondere mit Training zusammenhängt.
Unsere körpereigene Immunabwehr wird über das autonome Nervensystem gesteuert. Schwere Anstrengungen regen einen Teil unseres autonomen Nervensystems an, das sympathische Nervensystem. Das System sorgt für eine erhöhte Immunantwort und sichert somit die Gesundheit des Trainierenden. Hochintensives Training kann somit das autonome Nervensystem und unser Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen (Suetake et al., 2010).
Studien zeigen, dass Training Krankheiten vorbeugen kann. Hier ist die Intensität allerdings entscheidend. So wurde beispielsweise untersucht, dass mäßiges Training die Infektion der oberen Atemwege senken und das parasympathische System, das zum autonomen Nervensystem gehört, stimulieren kann, um Krankheiten vorzubeugen (Carter et al., 2003) (Nieman & Wentz, 2019).
Um das Immunsystem zu stärken, ist Sport wichtig. Allerdings nur dann, wenn es in den richtigen Intensitäten durchgeführt wird und der Körper dazu bereit ist. Eine regelmäßige HRV-Analyse gibt darüber Aufschluss und setzt die Leitplanken für ein sicheres sowie gesundheitsförderndes Training.
Denke dran – Dein Körper schreibt den Trainingsplan.
Überprüfe deine individuelle Stressbelastung und trainiere sicher und effektiv.